Bei Nacht…

Wir wissen es alle: ohne so manches Helferlein ginge es verschiedenen Branchen erheblich schlechter.

Der Zahnarzt kann nicht ernstlich daran interessiert sein, den weltweiten Süßigkeitenkonsum einzuschränken und ebenso lebt nicht nur die Zigarettenindustrie davon, dass so viele Menschen das Rauchen nicht lassen können. Schlüsseldienste profitieren von der Vergesslichkeit der Menschen und so manch anderer ist auch heilfroh, dass es überall noch ein paar heimliche Helfer gibt, die seiner Zunft das Überleben sichert.

Und wo bleibt da die leidgeprüfte Autowerkstatt?

In der Tat hat diese seit neuestem einen zuverlässigen Helfer, der doch eigentlich schon Jahrtausende vor dem Auto auf der Welt war: der martes foina, unser Freund der Hausmarder.

marderNachts auf Deutschlands Straßen

Als Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Natur an moderne Zeiten mag gelten, dass dieses possierliche Tierchen nun Motorräume von Autos den kalten Rinnsteinen und zugigen Hausecken bevorzugt.
Und das nicht etwa in ländlichen Gebieten, wo er notfalls auch schmackhaftere Speisen findet als Zündkabel, Kühlwasserschläuche, Schaumgummi, Plastikrohre und Kabel! Gerade in den Städten zeigt er sich besonders probierfreudig und beißt erstmal in alles hinein, was dem Autofahrer lieb (und teuer!) ist.

Haufenweise Ärger
Auch wenn´s ihm letztlich vielleicht doch nicht schmeckt, hinterlässt er bestenfalls “haufenweise” Ärger, meistens jedoch mehr: Zündstörungen bis zum Totalausfall, ausgelaufene Flüssigkeiten, rätselhafte Fehler in der Bordelektrik. Und das Schlimme: wo einmal ein Marder gewütet hat, verbleibt nach dem folgenden Besuch eines seiner Kollegen ein Schlachtfeld!
Auf 40 Millionen Euro schätzt man die Marderschäden eines Jahres, allein 16000 Mal wurde der ADAC deswegen gerufen. Außer uns Werkstätten freuen sich auch ganz neue Industriezweige über das Tier.
So tauchen nicht nur ständig neue Wunderwaffen auf, sondern entsteht ein weites Spekulationsfeld für “geheime” Tipps und Tricks:

Ausgeklügelte elektronische Systeme, die dem Tier die Lust nehmen sollen, sich dem Auto zu nähern:

  •  Nach dem Weidezaunprinzip wirkende Hochspannungsanlagen, die dem Tier nach erfolgtem Biss deutlich machen, dass Beißen weh tun kann
  • Spray zum Appetitverderben in allen Duftnoten für relativ viel Geld
  • Plastiküberzüge für alle wichtigen Kabel
  • Hundehaare in einen Socken gefüllt und in den Motorraum gehängt
    “Duft”steine, wie sie in WCs verwendet werden
  • Es heißt, dass der normal entwickelte Marder beim Geruch der Nacktschnecke, die bei Vollmond über ein Kabel gekrochen ist, jeglichen Gefallen am Beißen verliert.

Kurz und gut: Nichts hilft garantiert, aber jedes könnte schon mal irgendwo geholfen haben.
Haben Sie eine ganz persönliche Marderstrategie? Dann können Sie uns dese hier mitteilen.

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